Auf geht’s, nach Schweden!

Im April durfte das 2. Studienjahr im Rahmen des Erasmusplus- Programms für zwei Wochen nach Schweden. Aufgeteilt in zwei Gruppen, ging es für die eine Hälfte nach Stockholm und für die andere nach Lidköping, zum Schloss Läckö.

Die Lidköping- Gruppe reiste bereits am Wochenende an und nutze die Zeit und einen Mietwagen, um die weitläufige Umgebung kennenzulernen. Auch das freie Wochenende zwischen den Arbeitswochen wurde intensiv für Ausflüge genutzt. Dabei besuchten wir unter anderem Göteborg, Marstrand, Örebro und viele Seen und Wäldchen.

 

Im Schloss Läckö durften wir MitarbeiterInnen des Schwedischen Nationalmuseums bei ihrer Arbeit unterstützen. Diese betreuen sieben Schlösser. Zu Beginn der Tourismus-Saison bedeutet das, alle Schlösser nacheinander aus dem Winterschlaf erwachen zu lassen. Dazu gehört als Hauptaufgabe das Houskeeping. Das bedeutet, alle Objekte von ihren Schutzüberzügen befreien und eine trockene Reinigung mit Pinsel und Staubsauger durchführen. Anschließend gingen wir mit einem Grundrissplan und einer Inventarliste alle Räume durch und notierten, welches Objekt in welchem Raum an welcher Stelle steht. Umgekehrt die Kontrolle, ob die Objekte in der Inventarliste auch wirklich in dem Raum stehen, wie es in der Liste vermerkt ist. Der letzte Schritt war das Dokumentieren des Zustandes eines jeden Objektes, mit Einstufung der Schadenskategorie von 1 bis 4.

 

Im zweiten Teil unseres Aufenthaltes ging es um die Restaurierung und Konservierung der Objekte.

Lose Furnierstücke, abgefallene Profilleisten und ähnliches die wir bei der Zustandsbewertung gefunden hatten, wurden direkt in situ angeleimt. An zwei vergoldeten Spiegelrahmen durften wir die Vergoldung sichern, mit Pinsel und Schwämmchen reinigen und anschließend retuschieren. Eine weitere große Aufgabe war die Arbeit an Stühlen mit vergoldetem Leder. Dazu mussten wir zuerst anhand unserer Schadenskategorien die Stühle mit der größten Beschädigung heraussuchen. Anschließend folgte die detaillierte Reinigung des Stuhlgestells, der Ziernägel und des vergoldeten Leders auf der Sitzfläche und an der Rückenlehne. An den Messingziernägeln entfernten wir die Korrosion. An den Lederflächen führten wir Notsicherungen aus. Dabei klebten wir unter hochstehenden Lederlappen quer zum Riss Gewebstreifen und beschwerten diese mit Gewichtssäckchen.

 

Es waren zwei spannende und lehrreiche Wochen, für die wir sehr dankbar sind.

Für Elise Andersson vom Nationalmuseum war es die erste Kooperation in dieser Form und auch Frau Beaury und Herr Kügler wagten den Schritt ins Unbekannte. Vielen Dank für Ihren Mut und die Unterstützung.

 

Zuletzt bleibt nur noch die Frage offen – wann geht’s wieder nach Schweden? 😊