Das Berufsbild des/r Restaurators/in für Möbel und Holzobjekte

Restauratoren und Restauratorinnen erhalten, pflegen und restaurieren Kunst- und Kulturgüter.

Sie übernehmen die Verantwortung für die Untersuchung der Objekte, die Konservierungs-
und Restaurierungsarbeiten, führen diese aus, dokumentieren die einzelnen Schritte und beraten hinsichtlich der Aufbewahrung und Präsentation.

Die Tätigkeit der Restauratorin oder des Restaurators widmet sich vor allem der Bestandserhaltung von Kunst- und Kulturgut. Diese Arbeit ist geprägt vom Respekt gegenüber dem Original und seiner Geschichte.

Bei der Tätigkeit der Restauratorin oder Restaurator wird unterschieden zwischen Konservierung und Restaurierung.

Zur Konservierung gehört zunächst, dass optimale Bedingungen geschaffen werden, um Veränderungen an den die Restauratorin oder der Restaurator anvertrauten Objekten zu verhindern oder zumindest zu verlangsamen.

Im Vordergrund steht dabei die Materialbeschaffenheit des Objekts. Erst wenn konservatorische Maßnahmen nicht oder nur ungenügend greifen, werden restauratorische Eingriffe am Objekt durchgeführt.
Der Umfang und die Art der Maßnahmen ergibt sich durch eine Untersuchung, bei der der substantielle Bestand und seine historischen Veränderungen bestimmt werden. Grundsätzlich sollte die Restauratorin oder der Restaurator dabei so wenig wie möglich am Original verändern.

Alle durchgeführten Maßnahmen sollten außerdem reversibel sein d. h. wieder rückführbar sein.

Zum Berufsethos der Restauratorin und des Restaurators gehört es, dass er/sie nicht versucht originale Echtheit vorzutäuschen.

Bei Ergänzungen von Fehlstellen am Kunstobjekt ist kunsthistorisches und materialkundliches Wissen sehr wichtig, ebenso genaue Kenntnisse epochen- und regionaltypischer Handwerkstechniken. Hier braucht die Restauratorin oder der Restaurator interpretatorisches und emphatisches Vermögen.

In England und den Vereinigten Staaten besitzt die Berufsgruppe der Restauratorinnen oder des Restaurators die Bezeichnung conservator, diese wird in den letzten Jahren auch vermehrt im deutschsprachigen Raum angewendet. Ebenso verschiebt sich die aus der historischen Entwicklung des Berufes bedingte Hybridstellung der Restauratorin und des Restaurators zwischen Handwerkerin, Handwerker, Künstlerin und Künstler immer weiter in den technisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Dieser Entwicklung wird mit dem englischen Begriff conservation scientist Rechnung getragen.

Grundvoraussetzungen

sind manuelle Geschicklichkeit, ausgeprägtes technisches Verständnis, Beharrlichkeit und Geduld. Die Durchführung von Konservierungsmaßnahmen bedeutet zumeist langwierige Arbeit, selten mit der Möglichkeit, die eigene Leistung darstellen zu können.

Weitere Voraussetzungen sind künstlerisches Einfühlungsvermögen, Sensibilität gegenüber dem gealterten Zustand eines Werkes und die Fähigkeit der Unterordnung eigener kreativer Impulse unter die Anforderungen des zu bearbeitenden Objekts.

Nötig sind Überzeugungskraft und Durchsetzungsvermögen, sowie die Fähigkeit auch komplizierte Sachverhalte einfach darstellen zu können, da die ethischen Grundsätze des/r Restaurators*in häufig im Widerspruch zu den Erwartungen des/r Auftraggebers*in stehen.

Erforderlich sind außerdem die Fähigkeit und Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit, methodischem Denkvermögen und Fremdsprachenkenntnisse.

Berufsaussichten des Restaurators für Möbel und Holzobjekte

Arbeitsplätze finden Restauratoren und Restauratorinnen in Museen, bei Denkmalschutzeinrichtungen, in Restaurierungswerkstätten, oder in Ausbildungsinstitutionen. Darüber hinaus sind sie unter anderem als Sachverständige oder in Ämtern für Denkmalpflege tätig. Auch im Einzelhandel mit Antiquitäten oder Kunstgegenständen finden sie Beschäftigung.

Für viele ausgebildete Restaurator*innen ist der Schritt in die Selbstständigkeit ein erklärtes Berufsziel.
Hier bieten sich vielfältige berufliche Möglichkeiten. Durch Spezialisierung auf besondere Techniken, Materialien oder Aufgabenbereiche können Alleinstellungsmerkmale geschaffen werden, die einen Wettbewerbsvorteil darstellen. Aber auch eine allgemeinere Ausrichtung ermöglicht die Gründung eines eigenen Betriebes.

Die Betriebsformen reichen von Einzelunternehmungen über lose Arbeitsgemeinschaften bis hin zu Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR) für meist größere Betriebe, wie es sie auch bei Restauratoren gibt.

Für weitere Beratungen oder Fragen zum Studium stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

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